Das World Resources Institute (WIR) untersucht und analysiert schon seit vielen Jahren in Zusammenarbeit mit Universitäten und anderen Forschungseinrichtungen die Entwicklung des weltweiten Klimas und den Ressourcenverbrauch. Dazu gehört auch seit dem Jahr 2000 die Kartierung und Vermessung der weltweiten Waldflächen.
Veröffentlicht werden diese Werte im Internet unter www.globalforestwatch.org. Erschreckend und besorgniserregend sind die graphischen Darstellungen der weltweiten Waldvernichtung, vor allem in Brasilien und Südostasien.
Doch nicht nur dort, sondern praktisch in allen Ländern weltweit, mussten zwischen den Jahren 2000 und 2018 teilweise dramatische Rückgänge bei den Waldflächen verzeichnet werden. Während in Westeuropa der durchschnittliche flächenmässige Rückgang pro Land zwischen 5 und 7 Prozent liegt, verzeichnen vor allem die sehr waldreichen skandinavischen Länder einen weit überdurchschnittlichen Verlust von Waldflächen. So haben seit der Jahrtausendwende Schweden und Finnland rund 15% ihrer gesamten Waldflächen eingebüsst.
Das ist prozentual gesehen sogar noch deutlich mehr als Brasilien, das „nur“ rund 10 Prozent seiner Wälder verloren hat. Absolut gesehen ist das natürlich sehr viel mehr und vor allem aus ökologischer Sicht von grösserer Bedeutung. Denn die Regenwälder in Südamerika sind ein sehr viel grösserer CO2-Speicher als die Nadelwälder in Nordeuropa. Hinzu kommt die Artenvielfalt, welche in den Tropen viel ausgeprägter ist und durch die immensen Rodungen existentiell bedroht wird.
Dass es auch anders geht beweist nicht zuletzt die Life Forestry Switzerland AG. Denn während auch Costa Rica in den vergangenen knapp 20 Jahren rund 6 Prozent seiner gesamten Waldfläche eingebüsst hat, zeigt die Region Alajuela im Norden des Landes ein anderes Bild. Dort, wo Life Forestry einen Grossteil seiner Teakplantagen aufgeforstet hat, wuchs im gleichen Zeitraum die Netto-Waldfläche um rund 19%.
Nicht zuletzt ist dies ein eindrücklicher Beleg dafür, dass es gelingen kann, Brachflächen wieder in kommerziell nutzbaren Wald umzuwandeln.
Diese, von Umweltschutzverbänden oft verpönten „Baum-Plantagen“ haben überdies eine weitere, sehr effektive Schutzfunktion für die bestehenden Regenwälder.
Als Alternative für die Produktion von Nutzholz sind es genau diese Forste, die den Abholzungsdruck von den Regenwäldern nehmen. Durch effiziente Bepflanzung und Bewirtschaftung können dabei sowohl die wesentlichen Aspekte von Nachhaltigkeit erfüllt, wie auch eine lukrative Rendite durch den späteren Holzverkauf erzielt werden.
Entwicklung der Waldflächen ausgewählter Länder und Regionen zwischen 2001 und 2018
Land | Waldfläche in ha | Anteil Holzplantagen* | Entwicklung Waldflächen |
---|---|---|---|
Russland | 755'000'000 | 0.00 % | -7.90 % |
Brasilien | 492'000'000 | 1.26 % | -10.00 % |
Kanada | 421'000'000 | 0.00 % | -9.70 % |
USA | 252'000'000 | 7.94 % | -14.00 % |
Indonesien | 137'000'000 | 14.89 % | -16.00 % |
China | 133'000'000 | 16.32 % | -5.80 % |
Myanmar | 40'100'000 | 2.05 % | -7.90 % |
Indien | 31'300'000 | 10.00 % | -4.30 % |
Malaysia | 20'300'000 | 41.08 % | -26.00 % |
Ecuador | 19'100'000 | 0.60 % | -4.10 % |
Elfenbeinküste | 13'900'000 | 0.11 % | -19.00 % |
Deutschland | 12'800'000 | 0.16 % | -5.20 % |
Panama | 5'540'000 | 0.09 % | -6.70 % |
Costa Rica | 3'780'000 | 2.47 % | -6.00 % |
Provinz Alajuela (Costa Rica) | 665'000 | 3.17 % | +19.00 % |
*Zu Holzplantagen gehören auch Palmöl, Obstbäume oder Avocado
Quelle: Globalforestwatch