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Klimaschutz versus Fake News

Life Forestry klärt über weit verbreitete Irrtümer auf

Es ist DAS Thema in diesem Sommer. Sogar auf dem jüngsten G7-Gipfel im französischen Biarritz beherrschten die Waldbrände in Brasilien die Agenda. Klimaschutz ist in aller Munde, doch bei vielen der verbreiteten Informationen handelt es sich nur um Halbwahrheiten. Da sich viele Kunden der Life Forestry Switzerland AG auch intensiv mit Klima- und Umweltschutz auseinandersetzen, möchte das Unternehmen ein wenig zur Aufklärung und zum besseren Verständnis beitragen.

Schlimm sind die aktuell verbreiteten Bilder von den Bränden in Brasilien. Doch bedauerlicherweise handelt es sich längst nicht bei allen Fotos, die in den sozialen Medien kursieren, um aktuelle Aufnahmen. Zahlreiche Medien bedienen sich alter Archivaufnahmen. So posteten beispielsweise der französische Staatspräsident Emanuel Macron oder der Hollywoodschauspieler Leonardo di Caprio Waldbrandbilder eines Fotografen, der schon 2003 gestorben ist. Auch der besorgte Fussballstar Cristiano Ronaldo veröffentlicht unter dem Hashtag #prayforamazonia Bilder die aus früheren Jahren stammen.

Das soll keineswegs verharmlosend klingen, zeigt aber wie undifferenziert teilweise mit Informationen umgegangen wird. Bei den Waldbränden selbst wird ebenfalls vieles dramatischer dargestellt, als es in Wirklichkeit ist. Denn bei der detaillierten Auswertung der Satellitenbilder zeigt sich, dass die meisten Brände auf Flächen lodern, die bereits für die Landwirtschaft genutzt werden. Auch dort verbrennt allerdings Holz, welches beispielsweise zum Trocknen gestapelt wird. Damit wird das darin gespeicherte und gebundene CO2 freigesetzt. Gleichwohl muss festgehalten werden, dass vermutlich mehr als 1 Mio. Hektar echter Wald in diesem Sommer abbrennen, was annähernd der Fläche Schleswig-Holsteins entspricht.

Ist damit, wie oft behauptet, auch die Lunge der Erde in Gefahr? Wohl eher nicht. Denn nach wissenschaftlichen Studien erzeugt der gesamte Amazonas-Regenwald nur etwa 4 bis 6 Prozent des weltweiten Sauerstoffs. Dieser entsteht tagsüber durch Photosynthese. Da Bäume aber auch „atmen“, verbrauchen sie nachts wieder einen Teil des produzierten Sauerstoffs. Daher besteht in dieser Hinsicht durch die aktuellen Waldbrände keine Gefahr, und das weder kurz- noch langfristig.

Tatsächlich bedeutet das Abbrennen grosser Flächen allerdings einen massiven Eingriff ins Ökosystem. Der Amazonas-Regenwald ist dabei von besonderer Bedeutung, da hier ein grosser Teil der weltweiten Artenvielfalt zu finden ist. Wird dieses System dauerhaft geschädigt, kann dies durchaus Auswirkungen auf das globale Ökosystem haben. Hier streiten Wissenschaftler aber immer noch über konkrete Konsequenzen. Da es vergleichbare Situationen noch nicht gab, können diesbezüglich nur Computersimulationen erstellt werden, welche mit entsprechenden Fehlerquoten behaftet sein können.

Schliesslich sind sich die Wissenschaftler einig, dass Waldbrände nicht zwangsläufig ein Schaden für die Natur sind, sondern - ganz im Gegenteil - durchaus nützlich sein können. Schon seit jeher haben die Ureinwohner Wald für Ackerbau und Viehzucht abgebrannt. Waren die Flächen nach einigen Jahren ausgelaugt, überliess man diese der Natur und es bildete sich neuer Wald. Diese Verjüngung der Natur ist durchaus positiv zu sehen. Die Asche aus den Bränden liefert Nährstoffe für das Wachstum und wirkt als natürlicher Dünger. Zusätzlich werden Schädlinge vernichtet. Das System der "shifting cultivation" ist auch deshalb nachhaltig, weil eine günstige Kombination aus verschiedenen großen und kleinen Pflanzen angebaut wird. Zweifelsohne darf dies aber nicht in übermässigem Ausmass geschehen. Durch die aggressive Expansion der grossen Soja- und Viehkonzerne, wurde in den vergangenen Jahrzehnten dieses ausgewogene Gleichgewicht ausgehebelt. Es wurde praktisch ausschliesslich gerodet und kaum aufgeforstet. Diesen Trend gilt es zu stoppen.

Wer sich in Europa heute allerdings darüber empört, dass die brasilianische Regierung gegen das Abholzen nicht entschieden vorgeht, der muss sich allerdings auch an die eigene Nase fassen. Denn schliesslich bestimmt die Nachfrage die Produktion. Und es ist der immense Fleischhunger der westlichen Welt, welcher die Sojaproduktion als Futtermittel oder die direkte Viehzucht erst lukrativ macht. Der Verzicht auf Fleisch bzw. die Reduktion des eigenen Verbrauchs und die Sensibilisierung für regionale Produkte könnte sehr einfach ein weiteres Abholzen verhindern. Denn wo es keinen Markt für die „Regenwaldprodukte“ gibt, werden diese auch nicht mehr angebaut.

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