[Anrede]
Es ist in der Tat
eine ganze Weile her, dass wir uns bei Ihnen mit einem Update
gemeldet haben. Dafür möchten wir uns ganz herzlich entschuldigen.
Wir waren in dieser Zeit aber nicht untätig, sondern haben uns, ganz
im Gegenteil, den Herausforderungen gestellt und dabei sehr
vielversprechende neue Weichen stellen können.
Doch der Reihe
nach. Die Corona-Pandemie hat uns in zweierlei Hinsicht Auswirkungen
beschert. Zum einen gibt es Einschränkungen in den Anbauländern, zum
anderen aber auch im globalen Warenverkehr.
Sowohl in Costa
Rica, als auch in Ecuador gab und gibt es Beschränkungen des
öffentlichen Lebens, Lockdowns und vieles mehr. Die Verfügbarkeit
eines Impfstoffs war und ist bis heute schwieriger als in Europa.
Daher liegt die Impfquote in beiden Ländern auch "nur" bei 59
Prozent. Zwar liegen die Inzidenzwerte in beiden Ländern derzeit
unter 50 und damit um ein Vielfaches unter denen in Europa, doch
angesichts der schwierigen medizinischen Versorgungslage stellt
selbst das ein Problem dar.

Grundsätzlich
sind wir froh, dass es sich bei Teak um ein Naturprodukt handelt,
welches auch dann wächst, wenn es nicht täglich gepflegt wird.
Daher konnten wir die lokalen Restriktionen gut meistern und die
Plantagen auf einem hohen Pflegeniveau behalten. Unser Forstdirektor
Dr. Perez hat auch aus Costa Rica von teilweise unsinnigen
Behördenmassnahmen berichtet. So sollte die Plantagenbewirtschaftung
im vergangenen Jahr für drei Monate aus dem Homeoffice gemacht
werden.

In
Ecuador führt nicht zuletzt die Pandemie zu dramatischen
Wirtschaftseinbrüchen, welche sich in einer hohen Staatsverschuldung
und in sozialen Unruhen widerspiegeln. Zwar gibt es gelegentliche
Ausschreitungen, doch bleiben glücklicherweise Eskalationen aus. Auf
dem Land, dort wo unsere Teakplantagen sind, spürt man wenig davon.
Hinzu kommt, dass Life Forestry auch in der schwierigen Phase keine
Mitarbeiter entlassen hat und alle Löhne weiterbezahlt wurden. Das
ist umso wichtiger als es in Ecuador weder Kurzarbeiter- noch
Arbeitslosengeld gibt.
Bevor diese Nachrichten jedoch
möglicherweise beunruhigend interpretiert werden, ist es wichtig und
gut zu wissen, dass das politische System in beiden Ländern nach wie
vor als absolut stabil gilt und bezüglich der Plantagen keinerlei
Befürchtungen bestehen müssen. Es gelang uns auch während der
vergangenen 18 Monate stets die erforderlichen
Bewirtschaftungsmassnahmen durchzuführen und auch die
FSC-Zertifizierung erfolgreich zu gestalten. In Costa Rica konnten
wir die zertifizierte Fläche in diesem Jahr sogar mehr als
verdoppeln. In Ecuador sind die Vorarbeiten weitestgehend
abgeschlossen und die Zertifizierung soll im kommenden Jahr
durchgeführt werden. Voraussetzung dafür ist, dass die Zertifizierer
die Arbeiten vor Ort durchführen dürfen.

Nachdem wir Ihnen also
erfreulicherweise mitteilen können, dass sich die Corona-Pandemie
nicht negativ auf das Wachstum ausgewirkt hat, stellen manche Kunden
zurecht die Frage nach kommerziellen Ausforstungen. Wir würden diese
auch tatsächlich sehr gerne durchführen, allerdings machen sich hier
die Coronafolgen viel deutlicher bemerkbar.
Der grösste
Abnehmermarkt für Teak ist immer noch Indien. In diesem Land gibt es
auch weltweit die meisten Teakplantagen, weshalb Indien stets als
wichtige Referenz und Indikator für den Teakmarkt gilt. Wie von
unseren Experten erwartet, sind die Teakpreise in Indien trotz aller
Schwierigkeiten in den vergangenen beiden Jahren kontinuierlich
gestiegen. Das bedeutet, dass auch für das zertifizierte
Qualitäts-Teak von Life Forestry hohe Preise bezahlt
werden. Dass es dennoch nicht zu kommerziellen Ernten gekommen
ist, liegt daran, dass die Transportkosten, insbesondere die
Frachtraten für Container fast explosionsartig gestiegen sind, und
aktuell auf einem unglaublich hohen Niveau nur sehr langsam
zurückgehen. Die Auswirkungen hat jeder in den Medien schon
mitbekommen. Es gibt weltweite Lieferengpässe. Ganze Fabriken
mussten in Europa schliessen, es gibt kaum Halbleiter und auch wir
Endverbraucher wurden schon darauf eingestimmt, dass es in diesem
Jahr mit der Beschaffung von Weihnachtsgeschenken schwieriger werden
könnte.
Ganz konkret haben sich die Containerpreise auch für
Holztransporte seit Anfang 2020 mehr als versechsfacht. Damit liegen
aktuell die Frachtkosten immer noch derart exorbitant hoch, dass
Ernten für den internationalen Handel keinen Gewinn erzielen würden.
Aus diesem Grund pflegen wir unsere Plantagen weiterhin und sorgen
für weiteres Wachstum. Geplante Zwischenausforstungen verschieben
wir und lassen die Bäume weiter wachsen. Wenn die Baumdichten
tatsächlich das Wachstum limitieren, dann können wir die Bäume auch
entnehmen und die Stämme in unserem Holzdepot professionell
zwischenlagern. Erfreulicherweise sind wir nicht gezwungen zu einem
fixen Termin zu verkaufen, was für Sie eine Absicherung der
prognostizierten Rendite bedeutet. Wir müssen daher davon ausgehen,
dass wir auch im kommenden Jahr keine kommerziellen (Zwischen-)
Ernten durchführen können.
Verdeutlichen können wir das an
einem kleinen Beispiel: Wir möchten aktuell drei Kisten mit
Teakholz-Tabletts von Ecuador in die Schweiz kommen lassen. In der
Vergangenheit stellte der Seeweg per Containerschiff die mit Abstand
günstigste Transportroute dar. Weil sich die Container-Frachtraten
aber so stark verteuert haben, werden die Teak-Tabletts nun
tatsächlich per Flugzeug in die Schweiz transportiert, da die
Luftfracht nicht nur schneller sondern aktuell auch viel günstiger
ist.

Auch
wir können nicht in die Kristallkugel schauen, wie lange es noch
dauern wird, bis sich die Lage wieder normalisiert hat.
Logistikexperten gehen aber davon aus, dass es angesichts der
vierten und fünften Coronawelle noch bis ins Jahr 2023 dauern kann,
ehe sich die Frachtmärkte wieder normalisieren. Selbstverständlich
werden wir Sie darüber auf dem Laufenden halten.
Wir
vertrauen auf Ihr Verständnis und stehen Ihnen auch weiterhin
jederzeit mit Rat und Tat zur Seite. Sollten Sie also noch Fragen
haben, dann zögern Sie bitte nicht uns jederzeit zu
kontaktieren. Wir freuen uns auf Sie.
Herzliche
Grüsse Lambert Liesenberg Geschäftsführer
CEO
Stans NW, 25. November 2021 Ihre Kundennummer:
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